Braunschweig. Unser Autor musste ohne Anleitung einen Schrank aufbauen. Kurz vor dem Wutausbruch kam aber die Rettung - in Form eines grandiosen YouTube-Kanals.
Dass es bei YouTube Lebenshilfe für so ziemlich alles gibt, ist keine Neuigkeit. Das ein oder andere Mal habe ich dort auch in der Vergangenheit schon Tutorials angeschaut und dann irgendetwas besser hinbekommen. Meist waren das Excel-Tricks oder digitale Kniffe, keine handfesten Tätigkeiten. Bis vor ein paar Tagen.
Dieses Möbelstück, ein Riesentrümmer, Flaggschiff einer recht bekannten Möbelkette, soll hier mehrere Schränke und Kommoden ersetzen. Meine Gattin fand so ein Teil in den Kleinanzeigen und nun war mein Job, den zu holen. Ich gestehe: Ich hasse es. Große Möbel, gerade von diesem Möbelhaus, gehen gern kaputt, wenn man sie gebraucht kauft und halb aufgebaut transportiert. Aber: Die Abholung war easy, eine charmante Verkäuferin unterstützte, wo es ging. Den Trümmer in den 3. Stock tragen und dabei 3 Kilo abnehmen, allein durchs Schwitzen: Check.
Älteres Schrank-Modell: Die Suche nach alten Tutorials beginnt
Die Herausforderung kam beim Aufbau, denn der Schrank ist offenbar eine ältere Generation, weswegen die Anleitung im Netz zu neu ist. Und die alte nicht zu finden. Freihand-Prökelei? Nicht bei einem so komplexen Möbelstück, das weiß ich aus Erfahrung. Aber auch sonst kein Ansatzpunkt. Und so kam die normale Emotionsspirale: Genervtheit, Gereiztheit, Wut, Hass, Lust auf Gewalt. Ironischerweise lautet der Produktname von dem Ding übersetzt „Frieden“. Haha.
Ich überlegte, alles kurz und klein zu schlagen und neu zu kaufen. Und dann googelte ich zum 10. Mal nach der Anleitung und stieß auf einen YouTuber, der in kleinen Schritten, sehr geduldig und perfekt bebildert, den Aufbau dieses Schrankmodells zeigte. Der Mann rettete den Tag, den Schrank, mein geistiges Wohlbefinden. Und ich fand schade, nur einen Daumen hoch geben zu können. Er hätte 1000 verdient.
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