Peine. Auf dem historischen Marktplatz in Peine stand die Kundgebung unter dem Motto „Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit“. Das sagten die Redner.
Auf dem historischen Marktplatz in Peine trafen sich am Mittwoch zur Mai-Kundgebung Menschen, die zeigen wollen, dass sie mit den Gewerkschaften Seite an Seite für ein gerechtes Tarifwerk und für ein demokratisches Deutschland kämpfen. Inga Wolfram von der IG Metall Salzgitter-Peine betont: „Peine braucht die Industriearbeitsplätze.“ Arbeitgeber müssten Mitarbeiter durch Qualifizierung besser auf den Wandel in der Arbeitswelt vorbereiten. Der Fachkräftemangel steige stetig und auch hier seien die Arbeitgeber in der Pflicht.
Diese Redner gab es bei der Mai-Kundgebung in Peine
„Familien brauchen mehr Geld, Freizeit ist ein hohes Gut – und die Gesunderhaltung der Mitarbeitenden“, sagte die Gewerkschaftlerin. Dieses Credo zog sich quer durch die Reden: von Michael Linnartz, Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) Hannover, Stefanie Weigang vom Peiner Bündnis für Toleranz und Torsten Gutsmann, Kreisvorsitzender Peine des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Wie es sein könne, dass sich die Aktionäre die Taschen vollstopfen, während der Arbeiter keine gerechte Entlohnung erhalte? Diese Frage stellt Torsten Gutsmann. Nanni Rietz-Heering, Vorsitzende vom Verdi-Ortsverein Peine, mischt sich ebenfalls unter die Besucher und macht mit Button und Aufkleber mit dem Aufdruck „Buntstadt“ auf ein gerechtes Leben in Arbeit und Lohn aufmerksam. Es gebe kaum noch Unternehmen – besonders betroffen sei der Handel –, die im Tarifwerk gebunden seien, beklagt die Vorsitzende. „Das aber bedeutet sichere Arbeit, eine Arbeitnehmervertretung und eine gute sowie gerechte Arbeitswelt“, ließ Rietz-Heering verlauten.
Mai-Demo: Das fordert das Bündnis für Toleranz
Stefanie Weigand, die für das Peiner Bündnis für Toleranz auf die Bühne kommt, zeigt sich entsetzt, als sie von der Unterwanderung der Demokratie spricht. Undemokratische Parteien betrieben Augenwischerei. „Schaut in die Wahlprogramme, das erschüttert mich“, sagte Weigand. Sie ging sogar noch einen Schritt weiter, indem sie kopfschüttelnd ins Mikrofon sprach: „Ich bin 1965 geboren und ich hätte niemals gedacht, dass ich einmal unsere demokratischen Werte verteidigen muss.“ Harte Worte, die aufrüttelten sollen und die bei den Zuhörern eine Reaktion von Betroffenheit hervorrufen.
Danach tritt Michael Linnartz, Bezirksleiter der IGBCE Hannover, ans Rednerpult. „Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit“: So laute das Motto am 1. Mai – und zwar „nicht nur in Peine, sondern in ganz Deutschland.“ Er spricht von einem fundamentalen Wandel, und einige sprächen zu Recht von einer Zeitenwende. „Denn das Gewohnte, altbekannte Regeln scheinen immer mehr aus den Fugen geraten zu sein“, lässt er verlauten.
Krieg, Klimawandel und Inflation beschäftigten die Menschheit. In diesen schwierigen Zeiten seien eine Zusammenkunft unter Gleichgesinnten wie am Tag der Arbeit ein Zeichen und ein öffentliches Bekenntnis zu den stolzen Werten der Gewerkschaftsbewegungen. Es müsse das Ziel sein, die Arbeitgeber wieder in Tarifbindungen zu bringen und dem Arbeitnehmer eine sichere Zukunft zu geben, betonte Linnartz. Dafür erntete er viel Applaus und Zuspruch. Musikalisch wurde die Veranstaltung von Helmut Horneffer und der Band „Silver Rockets“ begleitet.
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